8 Wie ein Wie Qu’homme

Warum dumpf gepumpt hart pulsierender Zwetschgenkern stumpf durch Quetschmund sumpfender Plump schlittert in Nichtwasser kalt erzwungener Lungenschwung plärrendes Segelaufblähen gebucht hat die Kreuzfahrt  wer? (Moloch klitzekleines Loch butterweicher Singsang roter Duft pulsierende Wärme begeifertes Licht Schattenmatten klobiger Scherenschnitt Ritterhüpfer Klitterrupfen am verwitterten Tupfen warumlosen Seins.)

Warum rennen? Ins Lachen, in die Augen, ins Kreischen der Kinder ? Splitternackt. Nicht splitternackt: im Unterleibchen. Warum rennen, rennen, rennen, und zappeln in grossen Händen, in weichen Armen versinken ? Warum der Bohrer? Warum den Geruch von Schweiss und Scheisse tief einziehen, sich verbohren auf dem Sofa hinter dem irgendwoher geborenen Bohrbruder in den Unraum zwischen Kissen und Rücken, und dem Bohrbruder den arschgetunkten Finger unter die Nase halten?

Warum  hinter der Scheibe vor Freude hüpfen, als der orange Mann am Bordstein unter dem kräftig fliessenden Wasser den Kanaldeckel abhebt, der Schacht sich sekundenschnell füllt, überfliesst, die Strasse wieder sprudelt wie ein unbändiger Bach? Warum, die Mähne im Wind, die Pranke ins Gnuh schlagen, warum hunderzehn Kilometer die Stunde rennen, gierige zehn Sekunden Zeitlupe, mit schwarzen Punkten die Gazelle zu Boden reissen, ihr die Kehle durchbeissen? 

Warum beneidet er den für immer und ewig in sein Spiel gegossenen Jungen in Pompei, liebt Winde, die Blumentöpfe zerschmeissen, Türen zuschlagen, Gartenstühle fortfegen, glaubt er denn an die heilige katholische Kirche?  Warum wird sein Bett nie fortgespült, werden seine Wände nie zerbombt? Steifgefroren die Finger, die Ohren kaltgefressen, vom Wind, vom Knistern der Schuhe auf dem Schneefeld, der Sommer weggeblasen wie die Knochen in den Beinen, Geröll, nur Geröll, Abhang, nur Abhänge: er schaut und schaut, sieht, Täler, so versunken, Berge, so verzogen, fragt, der so tapfer geschritten ist, von der Seite Siebenundsechszig seines Atlasses bis zum Pass an die Grenze der Schweiz: wo ist denn der Stiefel von Italien? Warum versteckt er sein Herz im Glockenturm, lässt niemanden läuten, versteckt es im Uhrkasten mit der jüngsten Geiss? Denn der Wolf kommt nie, da tickt es, ein Wecker, den der Engel Gottes aufzieht, aber wann nur tut er es, dass er es nie sieht? Warum glotzt er auf die Kugel, die riesige Hand, die dunklen Augen, die lugen, die Ohren, zwischen den Fingern? Glotzt, sein Herz schallt wie die Glocke der Kirche: kurz sträubt es sich, hält still, lugt, wohin?, den Lauf an der Stirn, zack, ein Schlag, durch den Arm, durch das Tier, er lugt auf das Blut, ist es tot?, es ist tot, hält still, lugt wohin?, Messer ran, ritsch ratsch, tot ist rot, ritsch ratsch, Fell ab, innen aussen, draussen rinnen… Warum glotzt er sich von Sinnen, auf die Bohne um Bohne in durchsichtiger Gelatine eingelagerte Kacke, zum Scheissen bereit, für immer und ewig unscheissbar?

Für die eins schält er die Schale, für die zwei kaut er das Fruchtfleisch, für die drei kuschelt er sich ins Kerngehäuse, für die vier streichelt er den Stiel, für die fünf träumt er die Fliege, aber was versteckt der gerippelte Sack zwischen seinen Beinen, was der Schlitz zwischen ihren, was für Fahrzeuge mit wie viel Tonnen verkehren im Geschlechtsverkehr? Eicheln, Schellen, Schilten und Rosen sind Caro, Pic, Treifle und Coeur, deutsche Buchstaben gibt es sechsundzwanzig, italienische Buchstaben gibt es sechsundzwanzig, warum nur hat Mutter nach einem Jahr Italienischkurs die 26 Buchstaben noch nicht gelernt? Warum hat Schnee nur zwei E? Ist eine Fee ohne Beine, fällt durch die Flocken ins Hunderste, Tausendste, empfängt die Millionen wie Maria den Engel?

Welchen Gewässern entschwimmt dieser Fischskopf, den Nivea so lange balsamiert, bis sein Geheimnis an die drittoberste Kachel des Badezimmers spritzt? Warum jetzt? Dieser Augenblick? Gibt es denn Ohren- oder Zungenblicke? Warum ein paar Jahrzehnte, hinter dieser Maske? Welche Burg, welches Schloss, welchen Panzerschrank hat er zu verteidigen? Gegen wen? Für wen? Warum heisst er wie er heisst? Sagt er, was er sagt? Welche Vibration im elterlichen Nervensystem hat ihm diese Vokale zugeteilt? Glückselig in Gott wie der Onkel, der so schallend laut lacht, so gut zeichnet, als er jung ist, so viel trinkt, wie er trinken muss, so vernünftig ist, als er seinen Job verliert, so nüchtern bleibt, als er die Ernüchterungskur durchsteht, wieder so schön malt, seit er nüchtern bleibt, so schön wartet, auf den Zug, so spät sichtbar nach dem Tunnel, so zerfetzt ist, dass Beat ihn keiner mehr nennt? An welchem Existentialismus krabbelt eine Ameise in einem von Millionen Ameisenhaufen, aufgebaut, zerstört, aufgebaut, Jahr um Jahr, seit ein paar Jahrtausenden? Warum wird ein Ei Ei, Einzeller, Vielzeller, Fisch, Reptil, Säugetier und Mensch ? Schwindel der Achterbahn, Spin der Teilchen, warum lotet er die kalte Weite mit kolossalen Werkzeugen, subtilen Gedanken aus, die warme Enge mit Zunge und Schwanz? Warum wird Zeit in Minuten und nicht in Umarmungen gemessen? Was frage ich nicht? Und warum?

 

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